9. Molothrus maxillaris, Lafr. et d'Orb.
Scl. Cat. Brit. Mus. Birds. XI. 1886, p. 335.
Zwei männliche Vögel des Kieler Museums aus Les-bato, durch Behn auf der Expedition der »Galathea« gesammelt, besitzen die charakterische Schnabelform, welche Alcide d'Orbigny für seinen
M. maxillaris angibt und in seinem Reisewerk (Voy. mir. Am. Ois. pl. LII, fig. 3) abbildet.
M. maxillaris unterscheidet sich in der That von
M. bona-riensis lediglich durch die eigentümliche Schnabelbildung. Der Schnabel ist stärker, höher und länger als bei
M. bona-riensis; der Oberschnabel ist an der Basis der Schneide viel tiefer eingebuchtet, biegt sich dann convex nach dem Unterschnabel hinab und steigt zur Spitze sanft wieder an, während bei
M. bonariensis und allen Verwandten die Oberschnabel-Schneide von der Mitte an entschieden abwärts gebogen ist. Man kann ihn daher durch folgende Diagnose,
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welche sich von der
Lafresnaye'sehen (Syn. av. in Mag. zool. 1838, p. 6 und Voy. mér. Am., p. 367) durch prägnante Kürze auszeichnet, charakterisiren:
- Diagn. M. bonariensi coloribus simillimus, differt rostro crassiore, altiore, longiore, tomiis maxillae basi concavis, medio convexis, dein ad apicem ascendentibus.
Lesbato scheint nach den Datumsangaben in Bolivia zu liegen, wie auch das d'Orbigny'sche Exemplar aus Cocha-bamba aus Bolivia stammt.
Sclater meinte nach flüchtiger Prüfung des Lafres-naye'schen Originals in Philadelphia, es handele sich um eine Schnabeldeformität (1. c., Note) — eine Auffassung, welcher schon Cassin (Proc. Ac. Sc. Philadelph. 1866, p. 21) hinlänglich entgegengetreten ist. Unsere beiden Exemplare, die ersten in einer europäischen Sammlung (Sclater, Ibis 1884, p. 9 et l. c.), bekräftigen die Cassin'sche Motivirung der Artselbstständigkeit.