The Pamphlet Collection of Sir Robert Stout: Volume 22
19. Heterocercus, sp. —
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19. Heterocercus, sp. —.
Ein anscheinend weiblicher Vogel mit einfarbig grünem Scheitel, trägt eine Etikette J. G. W. Brandt's a. d. J. 185o, auf welcher als Fundort »Angostura« vermerkt ist. Wir zweifeln keineswegs an der Richtigkeit dieser Angabe, weil die Präparationsweise des Exemplares genau übereinstimmt mit derjenigen eines Cnipolegus orenocensis, Berl., von der sich ebenfalls ein aus derselben Quelle im gleichen Jahre bezogenes und mit »Angostura« bezeichnetes Stück im Kieler Museum befindet (cf. supra). Eine Heterocercus-Art ist bisher für Venezuela nicht nachgewiesen worden; nach Sclater's Schlüssel der Heterocercus-Arten (1. c.) müsste unser Vogel zu H. lineatus, Strickl., gehören, weil er entschieden schwarze (nicht olivengrüne) Kopfseiten hat; indessen weicht er erheblich von Strickland's Original-Beschreibung (in Jardine's Contrib. Ornith. 1850. pl. LXIII., pag. 121) des Weibchens von H. lineatus ab. Die Kehle ist entschieden dunkelaschgrau, wie solches für das Weibchen von H. flavivertex, Pelz. (Scl. l. c. pag. 325) angegeben ist — und nicht rein weiss, wie man nach Strickland's Beschreibung (»lower parts as in the male«) vermuthen muss; der Rest der Unterseite ist fahl röstlich, an der Brust etwas oliv überlaufen — nicht tief kastanienbraun, wie dies Strickland angibt.
Da das Orinocco-Gebiet viele ihm eigenthümliche Arten, besitzt, von denen wir wahrscheinlich erst einen geringen Theil kennen, so ist es nicht unmöglich, dass der dortige
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Heterocercus von dem H. lineatus aus dem Gebiete des oberen Amazonenstroms specifisch verschieden ist.
Eine nähere Begründung dieser anscheinend neuen Art kann jedoch erst dann erfolgen, wenn das männliche Geschlecht derselben vorliegt. Sollten sich unsere Vermuthungen bestätigen, so schlagen wir als neuen Namen für diese Art vor: Heterocercus angosturae, Berl. et Lev.