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The Pamphlet Collection of Sir Robert Stout: Volume 22

1. Chasiempis sandwichensis (Gm.)

1. Chasiempis sandwichensis (Gm.).

= Chas. sclateri Ridgw. Proc. U. S. Nat. Mus. 1882, pag. 337.

= Chas. ibidis Stejn. Proc. U. S. Nat. Mus. 1887, pag. 88.

Sharpe Cat. Brit. Mus. Birds. IV. 1879, pag. 232.

Gestützt auf ein sehr reichhaltiges Material, welches Behn auf einer der Sandwich-Inseln (Oahu) sammelte, sind wir in der Lage, den Nachweis führen zu können, dass sowohl die Ridgway'sche Species Ch. Sclateri als die zum Entsetzen der englischen Ornithologen auf eine Abbildung im »Ibis« (1885, pl. I, fig. 2) basirte Stejneger'sche Form Ch. ibidis wieder mit der alten Gmelin'schen Art sandwichensis page 3 zu vereinigen sind. Schon der Umstand, dass alle drei vermeintlichen Species sandwichensis, sclateri und ibidis (= maculata Gm.) von Behn in derselben Localität, auf der Insel Oahu, und in ein und demselben Monat gesammelt worden sind, weist darauf hin, dass es sich nur um Altersstadien einer Art handeln kann. Wenn diese Formen auf besondere Inseln der Sandwich-Gruppe beschränkt wären, so würde die Annahme, dass wir es mit Repräsentativ-Unterarten zu thun hätten, eine begründetere sein; dem entsprechen aber die bekannt gewordenen Thatsachen nicht!

Die Geschlechter der Chas. sandwichensis sind nicht verschieden, wie mit Sicherheit aus den Untersuchungen frischer Vögel hervorgeht, welche Behn, Knudsen, Deppe u. A. angestellt haben. Ausgefärbte Vögel der Behn'schen Serie, auf den Original-Etiketten als Männchen und Weibchen bezeichnet, sind völlig identisch. Dagegen wird der Vogel mit braunem Bürzel, röstlicher Kehle und röstlichen (statt weissen) Säumen der Oberflügeldeckfedern und der Tertiärschwingen, welchen Sclater und Andere als das Weibchen von Ch. sandwichensis angesehen haben, lediglich als Jugendkleid zu betrachten sein. Unter den Kieler braunbürzeligen Vögeln befinden sich verschiedene Uebergänge von der typischen sclateri (resp. ibidis) zu dem sandwichensis-Kleide. Die Exemplare 1275 P. und 1275 R. des Kieler Museums verbinden vollständig die rothbürzelige Form (sclateri, ibidis) mit der weissbürzeligen (sandwichensis), indem bei ihnen die Oberschwanzdeckfedern bereits rein weiss erscheinen, während der Unterrücken noch rostfarben ist. Auch zeigt sich bei diesen Stücken bereits eine weisse Mischung an den rothgelben Spitzen der Oberflügeldecken; die meisten Tertiärschwingen endlich weisen bereits fast ganz weisse Spitzensäurne auf. Es scheint darnach, dass das Alterskleid durch allmälige Verfärbung, nicht durch Mauser angenommen wird! — An diesen beiden Exemplaren ist die schwarze Farbe der Basis der Kehlfedern weiter ausgedehnt; bei anderen Stücken findet sich dasselbe in geringerem Maasse.

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Andererseits hat das Weibchen im sandwichensis-Gefieder 1275 O. noch einige röstliche Federn im weissen Bürzel und röstlichweisse Spitzensäume der vorderen längsten Oberflügeldeckfedern; ebenfalls röstlichweissen (statt rein-weissen) Stirnrand.

Typische Ch. sclateri sind wohl die Männchen 1275 D und 1275 H, bei welchen der ganze Oberkopf und die Kopfseiten so intensiv röstlich gefärbt sind, dass der rostfarbene Superciliarstreifen wenig auffällt, und bei welchen ein schwärzlicher Rand der oberen Ohrdecken kaum vorhanden ist. Diese Vögel dürften etwas älter sein als die übrigen mit rostfarbenem Bürzel, welche wiederum als typische ibidis zu betrachten sind, da in Folge der mehr bräunlichen Scheitelfärbung der rostfarbene Superciliarstreif mehr hervortritt und auch die obere Partie der Ohrdeckfedern — so auch bei 1275 K — entschieden schwärzlich erscheint, (cf. Abb. im Ibis l. c.) Alle Vogel mit rostfarbenem Bürzel, welche uns vorlagen, haben unverkennbare Zeichen von Jugend in der Structur des Gefieders.

Auch in Bezug auf die Oberseite findet grosse Verschiedenheit zwischen den einzelnen Exemplaren statt; so zwar, dass nicht zwei sich vollständig hierin gleich sind.

Auf dem Manuscriptblatt, welches zur Nr. 1275 gehört, findet sich folgende an Ort und Stelle von Behn gemachte Notiz: »Elepaio in Hawaischer Sprache [auch nach Wilkes Narrat. IV, p. 99]. Mit blauer Schnabelwurzel des Unterkiefers. Schnabel oberhalb schwärzlich hornfarben, an der Wurzel blau; Schnabelspitze dunkel hornfarben; Füsse bläulich hornfarben; Iris dunkelbraun. Bei anderen Exemplaren war der Unterkiefer an der Wurzel und in seiner ganzen Länge gelb bis auf die hornfarbene Spitze. — Diese Art ist sehr häufig in den Bergwaldungen der Insel, so dass man sie oft nicht schiessen kann, da sie zu nahe sitzen. Sie tragen den Schwanz im Affect steil aufrecht. Im Magen fanden sich Insecten. Oahu, 8. October 1846.«

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Lfde. Nr. Orig.-Nr. Präp. Coli. Geschlecht und Alter Ort Datum Long, tot. al. caud. rostr. tars. 1 1275 A 6 Behn Kxp. Gal Oahu Ssndw. I. 8. Oct 1847 137 70 69½ 12½ 23¾ 2 1275 B 9 do. do. 9. 142 72½ 70½ 12 24 3 1275 D do. juv. do. 20. 139½ 64½ 64½ 11¼ 23½ 4 1275 F. 19 do. Juv. do. 14. 125½ 61½ 56 12 22½ 5 1275 F 3o do. do. 16. 13o 64¾ 63½ - 22 6 1275 h 68 do. — do. Oct. 1847 135 65 64 — 23½ 7 1275 i 44 do. do. 19. Oct. 1847 138 64½ 64½ 12¾ 23 8 1275 K 51 do. do. 20. » » 129 61½ 60½ 23½ 9 1275 L 53 do. juv. do. do. 135 63½ 63 11½ 22 10 1275 M 31 do. do. 10. Oct. 1847 13o 62 61½ — 23 11 1275 N 104 do. do. 29. » 13o 68½ (66) _ 24¼ 12 1275 O 108 do. do. do. 127 65½ 65½ — 22¾ 13 1275 P 104 do. do. 3o. Oct. 1847 139 69 67½ 25½ 14 1275 Q — do. do. Oct. 1847 134 64¾ 64¾ — 23½ 15 1275 Q (g?) 31 do. juv do. 10. Oct. 1847 13o 62 61½ 23 16 1275 R do. do. Oct. 1847 135 65 64 — 23½

Maasse.

Die Abbildung ist nach dem Exemplar 1275 R (lfd. Nr. 16) hergestellt.