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The Pamphlet Collection of Sir Robert Stout: Volume 22

Ueber Farbenvarletäten bei Vögeln. Von Paul Leverkühn

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Ueber Farbenvarletäten bei Vögeln. Von Paul Leverkühn.

Die nachfolgenden Notizen, unsere dritte* Materialsammlung zum Studium des Albinismus und verwandter Erscheinungen, wurden theils im städtischen Museo zu Strassburg i. E., theils in der Sammlung des Museum Unterlinden in Colmar, theils endlich in der städtischen Sammlung zu Metz und der kleinen Collection des Petit-Séminaire zu Montigny-les-Metz auf Touren im Juli 1888 zusammengetragen.

Für freundliche Unterstützung bei der Herbeischaffung der Objecte, sowie für anderweitig liebenswürdiges Entgegenkommen

* I. Aus den Museen in Hannover, Hamburg und Kopenhagen. In Cab. Journ. f. Ornith. 1887 S. 79 ff. 11. Aus den Museen in Bremen, Göttingen und Kiel. Ebd. 1889 S. 120-136.

page 246 sind wir den Herren Director Dr. Döderlein in Strassburg, Dr. Faudel in Colmar und Abbé Friren in Montigny zu Danke verpflichtet. —

In der Aufzählung bedeutet „M“ Metzer, „St“ Strassburger, „C“ Colmarer Sammlung; nur wenige andere Fälle sind ausserdem angeführt. Denjenigen Arten, welche bislang in unsern Albinobeiträgen noch nicht genannt sind, ist in dieser Liste ein Stern (*) beigefügt. —

Ueber die Farbenaberrationen des Metzer Museums legte Malherbe einige Notizen nieder in der „Statistique du département de la Moselle“ (publiée sous la direction de M. le conte L. E. de Chastellux; par décision de M. le conte Malher. Tom. I. Zoologie, par M. Alf. Malherbe. Metz 1854), woselbst er auch dann und wann Exemplare seiner Privat-Sammlung erwähnt. Ueber den Verbleib dieser letzteren konnten wir nichts Näheres in Erfahrung bringen. Auf die Malherbe'schen Notizen ist in der nachfolgenden Bearbeitung hingewiesen. Leider giebt Malherbe keinerlei nähere Notizen noch Beschreibungen der von ihm erwähnten Exemplare; viele von ihnen waren im Metzer Museum nicht mehr aufzufinden, so dass für ihre ehemalige Existenz nunmehr nur die Autorität des grossen Malherbe gilt; sie sind wahrscheinlich mit anderen Theilen der Malherbe-Collection nach Paris gewandert. —

In der Sammlung zu Metz konnten nur sehr flüchtige Aufzeichnungen gemacht werden, da ein Herausnehmen der fraglichen Stücke an dem Tage, als wir dort waren, sich nicht machen Hess. Die ornithologische Abtheilung der naturhistorischen Sammlung dort ist in einem sehr traurigen Zustande. Die Etiketten tragen alle verblichene, meist nur französische Bezeichnungen, fast stets ohne Habitat! Seit Malherbe's Zeiten († 1865) ist nichts für die Sammlung gethan. Malherbe hat seinerzeit grosse Suiten gesammelt, namentlich Spechte, von denen er bekanntlich eine Menge neu beschrieb.* Die Typen seiner Arten finden sich zum grössten Theile in Metz, ohne als solche besonders bezeichnet zu sein.** Auch sein grosses Werk (von dem beiläufig auch das naturhistorische Museum in

* In : Hém. de la Soc. Roy. de Liège 1846. Travaux de la Soe. d'Hist. nat. de Metz 1848—60. Rev. zool. 1845, 49, 50, 52, 54. Mém. de l'Acad. nat. de Metz 1849 etc.

** Prof. W. Blasius verhiess in seiner einen Arbeit über Ale. impennis (III. Jahr.-Ber. Ver. Naturf. Braunschweig 1881—83 S. 106—7 Anm.) ein Verzeichniss dieser zu geben.

page 247 Strassburg ein Exemplar besitzt) „Monographie des Picidés“ (Vol. I—IV. 1861 — 1862. Mit 700 Bildern auf 121 Tafeln) ist in der übrigens an naturhistorischen, speciell zoologischen Werken nicht sehr reichen Bibliothek der Stadt vertreten.

Im Gegensatz zum Metzer hat das Strassburger ornitho-logische Museum seit Dr. Döderlein's Zeit einen besonderen Aufschwung erlebt.* Ausgezeichnet ausgestopft, stehen die Vögel leider in den engen Räumlichkeiten ein wenig gedrängt, doch ist durch den in Aussicht stehenden Neubau in dieser Beziehung baldige Aenderung zu erwarten. Bei jeder Familie sind Verbreitungskarten aufgestellt, welche Herr Dr. Döderlein ebenso wie die durchwegs eingeführten lateinischen und deutschen Etiketten durch den Institutsdiener mit einer einfachen Druckmaschine drucken lässt. Von besonders reich vertretenen Gruppen führen wir die Paradiesvögel an. Aus Abessinien, von Wilhelm Schimper in den Jahren 1849—52 gesammelt, sind reiche Serien vorhanden; ebenso schöne Sammlungen aus Gabûn, vom Senegal, aus Spanien und Algier, von Chile, Gnatemala, Californien u. s. w. Prachtvolle Suiten von Aq. repax, Nisactus fasciatus, Gyp. bcirbatus (9 Stück) Bubo (13 sp. darunter B. nigrescens) finden sich unter den 10 000 Exemplaren der Sammlung.

Das ‚Museum Unterlinden‘ in Colmar, das wir am 29. Juli 1888 besuchten, zeichnet sich durch gut ausgestopfte Exemplare aus. Besonders die Vögel des Elsass sind reich vertreten; das Bemerkenswertheste in dieser Hinsicht ist durch G. Schneider in Basel unlängst mitgetheilt.** Eine interessante Suite Wasservögel sam melte ein Herr Firm in an den Ufern der Rhône und Saône, theilweise Arten, welche jetzt nur noch sehr selten dort erleg werden. Ein schöner Stringops habroptilus, ein ebensolcher Nestor produetus ziert die Sammlung exotischer Vögel. — Eine kleine Eiersammlung stammt aus älterer Zeit, —

Das kleine Naturaliencabinet in Montigny-les-Metz welches zum „Petit-Séminaire“ einer Klosterschule gehört, bietet für den Ornithologen wenig. Die Exoten, Geschenke der Jesuiten

* In der Festschrift für die 58. Versamml. der Naturforscher 1885 gab Döderlein einen Ueberblick Uber die Entwickelung des Museums (4°. S. 59—68). Fernere Mittheilungen aus seiner Feder finden sich in der kleinen Schrift „Naturhistorisches Museum der Stadl Strasshurg. Bericht über die Zool. Abtb. des Museums für die Jahre 1886—89.“ Vögel S. 11 fl.

** Ornis. III. 1887. S. 509—558.

page 248 sind alle ohne Heimathsangabe. Auch die einheimischen haben meist keine Etiketten. Aus dortiger Gegend ist eine Scops giu aufstellt; ein Pullus von Strix flammea, ebenso wie ein solcher der Metzer Collection, ist weiss, bis auf die Schleiergegend, in deren Mitte — um die Augen — sowie an deren Peripherie bräunliches Gelb vorherrscht.*) Drei alte Exemplare sind unten weiss; auch in der Metzer Sammlung befinden sich zwei derartig gefärbte Stücke. —

1. Corvultur albicollis.*

M. Cap der guten Hoffnung. Reinweiss. [Leider ist die in Metz gemachte Notiz nicht ganz erhalten, so dass wir in Zweifel sind, ob die Identification der Etikette eine richtige. Das Exemplar wäre nochmals nachzusehen.]

* Vergl. Ueber Farbenvarietäten etc. II. a. a. O. S. 121—23.

2. Buteo vulgaris.

C. a) Ein schönes Exemplar aus Colmar im Jahre 1888 hat die ganze Unterseite rein weiss.

St. b) Coll. Eugène Pougnet. Orig. Nr. 4. Harprich in Lothringen. Weiss, sehr schwach ins Crême-farbige ziehend. Auf den Flügeln und sehr schwach auf dem Schwänze ist die Querbänderung angedeutet. Die äussersten drei Primären sind einfach grauschwarz am distalen Ende.

3. Strix flammea.

M. und Montigny Pulli, (a—g.) Vgl. o. S. 247.

St. Pulli, h) coll. Schimper. 1831. Ganz weisse Dunen. An den Flügelstumpfen die Federeben der Unterseite gelb. Die Kiele der Oberseite blau, der Unterseite aschfarben grau. Die Federn um das Auge besonders zum Schnabel hin von einem gelblichen Tone. Kiele blau. Der Schleierrand rothbraun.

i) Coll. Eugène Pougnet. Orig. Nr. 600. 17. August 1882. Landorf (Lothringen).

Weiteres Stadium als h). Weiss, mit einem geringen Stich in's Crème-farbene. Flügel: aus den langen Spulen blicken graue Federköpfe, nur hier und da sieht ein wenig Gelb daraus hervor. Schleier: Braun um das Auge, weiss in der Verlängerung der Mundspalte. In der Ohrgegend ein weisser Tuft. Der Schleier bildet einen rechten Winkel, dessen Seiten von der Schleiergrenze welche die Verlängerung der Mundspalte bildet, und von der- page 249 jenigen, welche senkrecht zur Schnabelspalten - Richtung vom Kopf herab zieht, ausgemacht werden.

k) Coll. Eugène Pougnet. Orig. Nr. 1052. Rémilly. 7. September 1885. (Gleichzeitig interessant wegen der späten Nistzeit, was ja schon oft beobachtet; vgl. für den Monat August: Cab. J. f. O. 1877. 323. [Rohweder.] September: ebd. 1878. 415. [Sachse.] ebd. 1884. 36. [Neumann.] October: Corr. Bl. zool. min. Ver. Regensburg 1850. 53. [Jäckel.] — Rhea II. 184. [Derselbe.] — Cab. J. f. O. 1854. 173. [Ders.] November: Cab. J. f. O. 1854. 92. [v. Rödern. Gloger.] ebd. 1864. 15. [Krüper.] ebd. 1864. 220. [Holtz.] Mitth. naturw. Ver. Neuvorpommern u. Rügen. III. 1871. 37. [Ders.] Seebohm, Hist. Brit. Birds. I. 150. [Norgate.] Corr. Bl. zool. min. Ver. Regensburg 1851. 186. [Jäckel.] Cab. J. f. O. 1854. 173. 1886. 184. [Ders.] December: Seebohm, Hist. Brit. Birds. I. 150. [Waterton.])

Weiter entwickelt als h) und i). Weiss. Flügel wie beim alten Vogel (grau marmorirt und gelbbräunlich). Schleier wie beim Alten — nur an der Aussenseite des dem Auge zunächst befindlichen Theiles des Schleiers weiss. Rand des Schleiers dunkel braungelb. Rücken: ein dickes Büschel normal adult gefärbter Federn. Der Schwanz bricht in den Farben der Alten durch.

4. Otus brachyotus.*

St. Coll. v. Hinüber.* 1874. Orig. Nr. 8. Alles, was beim normalen Kleide auf der Oberseite gelb bis braungelb, hier mattgelb. Unterseite: Grundfarbe weiss statt gelb, mit normalen Längsflecken (die etwas schmaler als gewöhnlich); diese Schaftflecken hören an der Stelle der Insertion der Beine auf; von hier: alles weiss. „Hosen“ do. (=Lauf und Zehenbefiederung).

* Die vom † Oberamtsrichter v. Hinüber gesammelten und dem Strassburger Museo vermachten Exemplare stammen zumeist aus Hannover. Lev.

5. Hirundo rustica.

[M. Nach Malherbe's ‚Zoologie‘ in der Statistique du département de la Moselle (Metz 1854, S. 405) ist ‚une variété albino‘ im Metzer Museum, die wir indess nicht wieder entdeckt haben.] St. a) Coll. Eug. Pougnet. Orig. Nr. 449. 26. Juli 1881. Destry (Lothringen). Silberweiss; Füsse und Schnabel hellgelb. Auf den Flügeln ein Schimmelschmutz, wie auf so vielen Exemplaren der Kieler Sammlung.**

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b) Strassburg 1840. Orig. Nr. 3253. Das Rostroth der Kehle, die Augenflecken des Schwanzes und die dunkle Färbung der Oberseite ist angedeutet, letzteres durch ein schmutziges Aschgrau. Dieses Exemplar rechnen wir ebenfalls zu den „Uebertünchten“. Schnabel und Füsse hellgelb.

** Vgl. Farbenvarietäten II. A. a. O. S. 123. no. 4. Ki. c.

6. Hirunclo urbica.

St. Orig. Nr. 3254. Strassburg 1850. Weiss; Schnabel und Füsse hellgelb.

7. Hir. riparia.

M. Malherbe führt eine weissliche Varietät an (a. a. O. S. 405), die wir nicht mehr vorfanden.

8. Sturnus vulgaris.

C. a) Orig. Nr. 508. Elsass. Kopf, Rücken, Oberseite theilweise weiss mit einzelnen metallischen Federn untermischt. Flügel und Schwanz normal; einzelne weisse Federn in den Oberflügeldecken.

St. b) August 1865. Strassburg. Zimmer ded. Oben incl. Flügel und Schwanz weissgrau; die Secundären und grossen Flügeldecken haben fahlbraune Contouren. Unten: Kinn, Kehle weiss. Rest der Unterseite, bis auf die Bauchseiten, wo die reg. Färbung verwaschen, „übertüncht“, zum Vorschein kommt, grauweiss. — Schnabel schwarz, Füsse hornbraun.

c) Elsass Nr. 1842. Auf dem Kopf, Hals und Unterrücken manche weisse Federn. Kinn, Kehle weiss; auf der Brust, Bauch und den Flanken ebenfalls viele weisse Federn.

Das Exemplar legt soeben sein erwachsenes Kleid an, wie die stahlgrünen, auf dem Rücken durchgebrochenen Federn beweisen. Schnabel gelb.

d. e. f. g) Diese Serie ist wohl kaum den Farbenvarietäten zuzuzählen, sondern seilt mehr weniger normale Jugendkleider dar: d) 15. Juli 1854. Strassburg. Kehle weiss. Auf der Brust weisse Federn untermischt; übrige Unterseite graubraun. Oben dunkler, Flügelsäume lichter. Schnabel schwarz.

e) Der jüngste der drei e. f. g) ♂ 1859. Strassburg. Oben graufahl; auf dem Unterrücken haben die Federn schwarze, in's Metallische auslaufende Enden mit lichtbraunen Säumen. Kinn, Kehle, Brust- und Bauchmitte weissgelblich, einzelne Federn der Bürzelgegend, viele auf den Flanken, einzelne Unterschwanzfedern regulär metallfarben mit weissem Ende. Schnabel schwarz.

f) Etwas älter als e) 28. August 1856.? Strassburg. Das page 251 Metallische auf dem Rücken nach dem Kopf zu weiter ausgebreitet; die Metalltropfung der Unterseite bis an die Oberbrust (Kehle) ausgedehnt, nur in der Medianlinie eine bräunlich geschäftete Federparthie übrig lassend. Subcaudalen wie beim Alten. Schnabel schwarz.

g) Der älteste der drei. 25. August 1854. Strassburg. Alles wie bei f), nur intensiver und ausgedehnter; die lichtbräunliche Mittelfärbung der Unterseite zu einem ½ cm schmalen Streifen reducirt —

9. Corvus corone.

St. ♂ Zool. Gart. Berlin 1884 erhalten. Blendend silberweiss. Schnabel und Füsse ganz mattgelb. (Iris roth.)

9a. Corvus cornix X corone.

M. Ein Exemplar; ob aus dem Lande?

10. Pica caudata.

M. a) Weiss ohne jedes Schwarz. Malh. a. a. O. S. 413.

b) Alle schwarzen Theile dunkelrussbraun.

St. c) Coll. v. Hinüber. 1874. Nicht der gewönliche Elsteralbinotypus: während in der Regel diese Albinos an Stelle des normalen Schwarz ein mattes Braun haben, zeigt das Exemplar St. c) ein schönes silberglänzendes mattes Grau, welches am intensivsten und angenehmsten auf dem Hals und Brust, weniger rein auf dem Unterrücken und sehr matt und unrein auf dem Schwanz ausgeprägt ist. Der letztere ist wie gewöhnlich bei Albinos* dieser Art zerschlissen. Schnabel und Füsse sind normal. —

* Vgl. unsere Farb.-Var. II. a. a. O. S. 127.

11. Garrulus glandarius.

C. a) Elsass. Fuss hellhornfarben, Schnabel dunkelhornfarben. Unten duff-weiss. Oberseite, Schwanz und Bürzel, Flügel und Schwanz, Rücken ganz weiss. Am reinsten weiss die Flügel. Auf dem Oberkopf einige bräunliche Sprenkeln. Nacken herrlich sanft weinröthlich angehaucht Backen und Ohrgegend weinröthlich. Kleine Flügeldecken ebenso.

M. b) Juv. Ganz weiss. Malh. a. a. O. S. 413.

12. Lanius collurio.*

13. Muscicapa grisola,

M. Zu Malherbe's Zeiten befand sich ein Albino vom Fliegen- page 252 fänger im Metzer Museum, mehrere vom Würger dort wie in seiner Privat-Sammlung (a. a. O. S. 412 und 413).

14. Accentar modularis.

M. Malherbe (a. a. O. S. 409) kannte eine „variété blonde“ im Metzer Museum.

15. Troglodytes parvulus.

M. Malherbe (a. a. O. S. 409) kennt einen Albino im Metzer Museum, der zur Zeit unserer Visite nicht mehr vorhanden war.

16. Sylv. hortensis.

M. Malherbe (a. a O. S. 407) spricht von einer hübschen albinotischen Varietät, welche er in seiner Sammlung hätte.

17. Turdus merula.

C. a) ♂. Gefangenschaft. Kietzheim. Schwanz bis auf eine Feder weiss. Ein Fleck inmitten der Stirn, 3.—8. Schwanzfeder weiss. Sonst normal.

M. b) c) Weiss, d) Blassgelb. Malherbe bemerkt von ihnen, sie seien im Mosel-Departement erlegt; auch besitze er mehrere albinotische Exemplare in seiner Privat-Sammlung (a. a. O. S. 412).

18. Turdus torquatus.

C. a) ♀ Die erste äussere Schwanzfeder, einige Federchen auf dem Rücken, einige Federn vor dem Auge und auf dem Kopf und den Kopfseiten weiss, sonst normal.

b) Orig. Nr. 188. Kopf weiss bis auf einige wenige schwarze Federn. Unten gross weiss getropft, ebenso auf dem Unterrücken; die 2 mittleren Schwanzfedern weiss.

c) Orig. Nr. 187. Bauch, Hals ringsum, die 1., 2. und eine halbe Schwanzfeder, nur rechts, weiss. Unterrücken, Kopf verwaschen weisslich.

St. d) S (ad.) Auf dem Oberkopf ein weisses Federchen, auf dem Hinterkopf und dem Nacken zusammen etwa ein Dutzend weisse Federchen. Sonst normal. — Das Stück stand in einem Schranke, der vom 12. bis 27. September 1871 durch Granaten beschossen ist. Daher Schnabel defect durch Granate.

e) Coli. v. Hinüber. Nicht ganz alt.

In der Richtung der Augenspalte des rechten und im hinteren Winkel des linken Auges dort 4, 5, hier eine kleine weisse Feder. Sonst normal.

page 253

f) 17. October 1852. (Strassburg.) (ad.) Der ganze Kopf mit Ausnahme von Kinn und Kehle und dem Oberkopf (die normal schwarz) mit zahlreichen weissen Federchen untermischt.

g) October 1862. ♂ (Kroener. Strassburg.) Auf dem Oberkopf zwischen den beiden Augen auf dem Kinn einzelne weisse Federchen. Analgegend und Tarsus weiss. Anstatt der ‚Torques‘ ein Gemisch weisser und schwarzer Flecken.

Obs. Eine schöne Suite Ringdrosseln ausserdem (13 Stück) vom ersten Nestkleid bis zum ältesten Männchen hin zeigen alle mehr weniger weissliche Säume an den Flügeln und Flügeldeckledern. Ist das die Norm? Auch auf der ganzen Unterseite finden sich von den jüngeren Individuen zu den älteren abnehmend weisse Federränder. Dieselbe Frage! — Als Habitat ist Schweiz, Elsass und Schwarzwald angegeben. — Schon längst war uns aufgefallen, dass zu allen Jahreszeiten selbst ganz alte Ringdrosseln mit. ziemlich breiten weissen Federrändern und eigenartig gescheckt aussehender Unterseite vorkommen, worüber wir im Herbst 1883 in Halle mit dem vortrefflichen Kenner Herrn Wilh. Schlüter uns unterhielten.* Wir besitzen in unserer Sammlung ein höchst wahrscheinlich vom Gebirge stammendes, auf dem Dohnenstrich bei Hannover erbeutetes derartiges Exemplar. Mittlerweile ist die uns beunruhigende Frage durch einen ausgezeichneten norwegischen Ornithologen, welcher seit Jahren sich in Nordamerika niedergelassen hat, Herrn Leonhard Stejneger, wissenschaftlich behandelt und unsere Vermuthungen, dass es sich um eine zweite constante Form handelt, die nie die breiten Ränder verliert, vollauf bestätigt. Da schon Vater Brehm im Handbuch (1831, S. 377) diese Ringdrosselform abgetrennt hatte, hat Stejneger dessen Namen für die Ge-birgsform T. alpestm beibehalten (Proc. Un. Stat. Nat. Mus. Washington 1886, S. 365 ff.). Sein Verfahren ist in Europa gutgeheissen durch von Tschusi-Schmidhoffen (Schwalbe XII. 1888, S. 78 f.) und durch Seebohm (Ibis 1888, S. 309 ff.).

In diesem Falle ist unbedingt die trinäre Nomenclatur anzuwenden und die Gebirgsform Merula torquata alpestris (C. L. Br.) zu benennen; die Methode, solche Formen als ‚Varietas‘ in Verzeichnissen etc. einzuführen, halten wir für entschieden verwerflich, page 254 weil dadurch der Begriff Varietät, selbst wenn ihm das Epitheton ‚constant‘ vorgesetzt wird, verschoben wird. —

Sehr interessant würde es sein, zu erkunden, ob die auf dem Teutoburger-Wald, also in einer Höhe von nur ca. 420 Metern, im Sommer angetroffene und wohl mit Gewissheit brütende Ringdrossel der Alpestris-Form zugehört. Unser verehrter Freund Schacht in Feldrom bei Horn in Lippe wäre wohl am ersten in der Lage, diese Frage zu lösen, wozu wir gerne anregen möchten. —

* Es bedarf wohl nicht der Erwähnung, dass wir die Frage, Ist das die Norm' niederschrieben, bevor wir den Stejneger'schen Aufsatz gelesen! —

Lev.

19. Turdus musicus.

M. a. b) Isabelline. Malherbe führt ausserdem Exemplare seiner Privat-Sammlung an. (a. a. O. S. 412.)

20. Turdus iliacus.

C. a) Aus Mauirtz. Auf dem Rücken, im Schwanz und auf den Flügeln viele weisse Federn. Kopf nach unten ganz weiss. „Gescheckt.“

M. b) c) Isabelline. Malh. a. a. O. S. 412.

St. d) Coll. v. Hinüber. Ganze Oberseite mattgelblich. Aussenfahnen der Primären und Secundären weiss. Schwanz gelblich-weiss. Augenstreif, Kinn-, Kehl- und Brustfärbung, ebenso die der Flanken angedeutet; alles was beim normalen dunkel gefärbt, hier fahlrostgelblich. Die Axillaren lebhafter und ausgebreiteter rostlich. Bauch silberweiss. Schnabel und Füsse hellgelb.

21. Ruficill a phoenicurus.*

22. Luscinia minor.*

M. Malherbe führt je einen Albino auf. (a. a. O. S. 408 und 406.)

23. Dandalus rubecula.

M. a) Malherbe berichtet (a. a. O. S. 407) von mehreren albinotischen Exemplaren in seiner Privat-Sammlung und im Metzer Museum. Letztere waren bei unserem Besuch nicht auf zufinden.

St. b) Coll. Saucerotte.* 1843. Orig. Nr. 4191. Russland. Partiell albinotisch am Kopf: Oberkopf rein weiss, Hinterkopf und page 255 Nacken weiss und grau abwechselnd. Ohrendecken weiss; im „Roth“ der Kehle einzelne weisse Federchen; ein schräges weisses Band zieht sich von rechts unten nach links oben bis an die Nasenfedern.

c) Col. Saucerotte. Lothringen. Das ‚Roth‘ der Kehle normal. Die Befiederung der ganzen Oberseite dagegen matter als normal, Schwanz fahlbraun, Schwungfedern gelbbräunlich, die letzten Secundären nahezu weiss. Schnabel und Füsse regulär.

* Die nachgelassenen Papiere des bekannten Trocbilidologen Saucerotte werden im Naturhistorischen Museum zu Strassburg aufbewahrt. Sie enthalten keine unpublicirten ornithologischen Notizen und bestehen zum grösstes Theile aus Excerpten. Lev.

24. Saxicola oenanthe.

25. Pratíncola rubetra*

Zu Malherbe's Zeiten war von beiden Arten je ein Albino im Metzer Museum, (a. a. O. S. 409.)

26. Motacilla alba.

M. a) Malherbe führt 2 albinotische Exemplare für das Metzer Museum an. (a. a. O. S. 410.)

St. b) Coll. v. Hinüber. Reinweiss, bis auf die 6 mittleren Schwanzfedern, welche schmutzigbraun (beim normalen diese: schwarz!). Auch die weissen Schwanzfedern haben auf den Innenfedern ein ebensolches braunes Colorit, welches an Ausdehnung von der Mitte nach aussen abnimmt. Füsse normal. Schnabel hellgelb. (Iris roth.)

27. Anthus arboreus.*

C. a) Orig. Nr. 345. Mattgelbweiss auf Nacken, Rücken Schwanz, Flügel. In's Rothbraungelbliche ziehend am Kopf und unten.

b) Ohne Etikette. Einzelne ganz weisse Federn auf der Unterseite, dem Kopf, den Flügeldecken und dem Schwanz. „Gescheckt.“

M. c. d) Malherbe führt 2 blonde (—hellgelbe) Varietäten für das Metzer Museum an. (a. a. O. S. 410.)

28. Anth. pratensis.*

M. Auch den Albino dieser Art, den Malherbe (a. a. O. S. 411 namhaft macht, konnten wir nicht wieder auffinden.

29. Alauda arvensis,

M. a. b) Weiss.

c) Unten weiss; oben und Flügel grau wie gewöhnlich.

d—1) Isabelline, Kehle rothgelblich. Ob diese Suite aus einem Jahre und von einer Localität, ist nicht aus den Etiketten ersichtlich.

page 256

m) Schwarz. Malherbe führt eine schwarze, 4 weisse und 6 blonde Varietäten auf, auch mehrere aus seiner Sammlung, (a. a. O. S. 417.)

St. n) Coli. Saucerotte. 1847. Orig. Nr. 5237. Ganze Oberseite rostbraun; Schwingen lichter, die erster Steuerfeder bis auf einen sehmalen inneren Streifen, die zweite nur auf der Aussenfahne weiss. Deutlicher weisser Augenstreif, der sich jenseits des Auges Uber das Ohr hin undeutlicher fortsetzt. Kinn, Kehle, Bauch, Unterschwanzdecken weiss gelb, Brust in's Röthliche ziehend. Schnabel hellgelb, Füsse normal.

30. Emberiza citrinella.

M. a) Eine gelbe Varietät nach Malherbe, (a. a. O. S. 416.)

St. b) Wielersweiler bei Albersdorf. Lothringen. 1884. Werckla ded. Unten einen Ton matter als normal, oben sehr viel matter. Auf dem Kopf keine schwarzen Federschäfte; auf dem Rücken haben die meisten Federn schmale weisse Säume; Enden der Flügeldecken, der Schwungfedern, Aussenränder aller Steuerfedern — weiss. Das normale Rothbraun der Secundärschwingen schwach angedeutet. Von dem regulären Rostroth des Bürzels ist nichts zu sehen.

31. Emberiza schoeniclus.*

St. Nr. 1860. Strassburg. Pickel ded. Sehr matt gefärbt; Schwingen bis auf den proximalen Theil, der fahlbräunlich, ferner die äusserste Steuerfeder weiss; die 2. Schwanzfeder auf der Aussenfahne und am distalen Ende der Innenfahne weiss, von dort abnehmend zur Federaxe hin, so dass ein keilförmiger Flecken entsteht. Die reg. schwarzen Kopfparthien fahlbraun; Schwanz aschbraun, Seiten, die normal braun gestrichelt, verwaschen weissgelb. Das weisse Nackenband, der Augenstreif und die weissen Züge, von der Schnabel ecke zu der Kehlseite, sehr gut zu erkennen, breiter und intensiver entwickelt.

32. Passer montanus.

M. a) Weiss. Malh. (a. a. O. S. 416.)

b) Isabelline. .

33. Passer dornesticus.

C. a) Juv. Schmutzigweiss. Zum Unterrücken hin grau. Schwanz fast normal. Das Braun des Rückens ist ganz schwach angedeutet

b) Weiss.

c) 10. März 1867. Die 2., 3., 5., 6., 8., 9. Primär-, die 1., 2., 4, page 257 5. Secundär - Schwingfeder links, die 2., theilweise 3., 5., 8. Primär-, die 1., 3. Secnndär-Schwingfeder rechts reinweiss. Sonst ganz normal.

d) ♀. Orig. Nr. 2110. Matt gefärbt auf der Unterseite, oben die Grundfarben angedeutet. Varietas brunnescens. Montigny-les-Metz. Weiss. — Malherbe bespricht das häufige Vorkommen von Leucismus bei dieser Art und erzählt, dass ein Herr von Courcelles im Schloss von Montigny-les-Metz mehrere Jahre junge weisse Spatzen gehalten hätte, welche im Käfig gross geworden bei der ersten Mauser ihr reguläres Gefieder wiedererhalten hätten. — In seiner Privat-Sammlung sowie im Metzer Museum befanden sich damals mehrere Albinos. — (a. a. O. S. 415 und 416.)

St. e) Durch Schneider in Basel. Reinweiss. Füsse und Schnabel hellgelb.

f) A. 1854. Elsass. Reinweiss. Füsse und Schnabel hellgelb. (Iris roth.)

34. Lig. chloris.

M. a. b) Nach Malherbe (a. a. O. S. 416) besass das Metzer Museum ein weisses und ein jonquillegelbes Exemplar.

35. Fr. coelebs.

36. Fr. montifringilla.

M. Von ersterem führt Malherbe ein, von letzterem mehrere albinotische Exemplare auf für das Metzer Museum und von letzterem auch für seine Privat-Sammlung.

37. Carduelis élegans.

C. a) September 1876. Bouxville. Kopf, Rücken weiss. Das Rostbraun der Unterseite nur angedeutet, das Roth des Kopfes am Schnabel schwach angedeutet.

b) Melanismus partialis. Kopf statt roth schwarz.

c. d. e) Ausserdem sind noch 3 Stieglitze in der Colmarer Sammlung, deren Kopfroth einem mehr weniger intensiven Hochgelb Platz gemacht hat. Ob Exemplare aus Gefangenschaft?

M. f) Zu Malherbe's Zeiten war ein albinotisches Exemplar im Metzer Museum, (a. a. O. S. 414.)

St. g) Alte Sammlung. 1846. Elsass. Die reg. rothe Stirn mit viel Weiss untermischt

38. Pyrrhula europaea.

M. a) Unten weissgrau; Schwanz normal,

b) Schwarz.

page 258

Malherbe erzählt, ein schwarzer Gimpel in seiner Sammlung stamme aus einer Kreuzung zwischen Canarienvogel und Gimpel (a. a. O. S. 415.)

39. Lin. cannabina.

M. Zu Malherbe's Zeiten befand sich ein Albino im Metzer Museum, (a. a. O. S. 415.)

40 Padda orycivora.

C. Blendend weiss. [Wir führen diese äusserst zahlreich gezüchtete weissliche Spielart nur der Vollständigkeit halber an. Fast alle Museen besitzen davon. Auffällt, dass die Stücke regelmässig reinweiss sind; gescheckte sind uns noch nicht vorgekommen. Wir werden nur über solche in Zukunft mittheilen.]

41. Phcisianus colchicus.

C. a) ♂ weiss. Am Hals unten einige weisse Flecken, ebenso auf dem Rücken und an den Flanken.

b) Bastard zwischen Jagdfasan und Haushenne. Hals weiss, Rücken weiss gescheckt.

St. c) ♂. Tirol. Weiss.

d) ♂. Elsass. 1865. Weiss; am Hals 2 kleine schwarze Federchen; die Spitze und die Aussenfahne je einer Feder der Flügeldecken rechts schwärzlich; die der auf der Aussenfahne farbigen benachbarte lichtschwarz besprenkelt. —

e) ♀ Elsass. Weiss. Einige Flügelfedern mit dunkeln, licht-bis dunkelbraunen Schäften. Auf dem Ober- und Unterrücken einige wenige Federn mit dunkelbraunem Centrum und gelblichen Rändern. —

Ausserdem stehen mehrere sehr beachtenswerthe Exemplare des in Elsass als wild anzusehenden Jagdfasans, welche einen breiten weissen Ring um den Hals tragen und sich somit sehr dem typischen Phas. torquatus nähern, der indess nie in halbverwildertem Zustande gehalten resp. ausgesetzt ist Die Exemplare datiren von dem Anfange der 50 er Jahre her. Kröner* schreibt in seiner ziemlich unbekannten und seltenen Avifauna des Elsass eine scheinbar nicht zutreffende Bemerkung Uber diesen Punkt: „Le faisan de collier, originaire de l'Inde, provient du croisement du faisan commun avec le faisan à collier de la ehine."

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Diese Tbatsache ist um so beachtenswerter, als der im Handel sonst als ‚Ringfasan‘ bezeichnete Vogel stets als Kreuzungsproduct zwischen Ph. colchicus und Ph. torquatus in ungezählten Ver-bastardirungen anzusehen ist; vom englischen berichtet dies z. B. Seebohm (Ibis 1887, S. 168).

Wir betonen ausdrücklich, gestützt auf die Angaben des Kais. Oberförsters in Strassburg, Herrn Baron von Berg, u. A., dass der chinesische torquatus nie ausgesetzt ist, so dass wir es entweder in den Rheinwaldungen des Elsass mit einer neu entstehenden Form von torquatus zu thun haben, oder aber annehmen müssen, dass die sich vermischenden Formen (die westliche Ph. colchicus westlich, die östliche Ph. torquatus östlich vom Meridian Calcuttas nach Seebohm) derartig „interbreeding species“ sind, dass man sie nicht subspecifisch zerlegen darf, sondern als in und neben einander vorkommende Formen ansehen muss. Dieser dann einzig in der Vogelkunde dastehende Fall verdient grösste Aufmerksamkeit! —

* Aperçu des oiseaux de l'Alsace et des Vosges. Strasbourg 1865. 8", 43 S. (S. 22.)

42. Perdix cinerea.

C. a) Coll. St. Firmin, Rhône oder Saône. Fast weiss. Die Oberflügeldeckfedern mattaschblaufarben; Flanken matt schwarz, in breiten Abständen gewellt. Bauch und Nacken gelbbräunlich. Brust weiss. Schwanz matt aschfarben; die Spitzen der Federn bräunlich. Oberrücken und Schultern sehr matt weinfarben.

b) „Variété marron à cou blanc.“ Coll. St. Firmin, Rhône oder Saône Kopf ringsum rostbraun. Halsseiten jederseits weiss. Der ganze Rest des Gefieders dunkel rostbraun (maroon), Läufe hell mattbraun. Auf den Flügeln einzelne weisse Schäfte. Schwanz etwas heller. Bauch weisslich.

c) Coli. St. Firmin (ut sup.), Kopf ringsum rostbraun (genau dieselbe Farbentönung wie C. b.), etwas dunkler als C. b) Ganzer Rest des Gefieders mit Ausnahme des Schwanzes schwarzbraun. Die Schäfte der Flügelfedern weiss. Ebenso einzelne weisse Schäfte auf Rücken. Läufe fast weiss. Schwanzspitzen weiss; dann folgt eine dunkelbraune Parthie, welche in matteres Braun übergeht. Bauch weisslich.

M. d) Weisslich oben, rothbraune Flecken unten.

e) Ganz weisslich. Malh, a. a. O. S. 421.

f) (Im Naturaliencabinet in Montigny-les-Metz.) Gescheckt.

St. g) Strassburg. 1865. „Gescheckt.“ Auf der ganzen Oberseite viele reinweisse Federn eingestreut; Flügel und Seiten regulär. page 260 Auf der ganzen Unterseite ebenfalls viele weisse Federn untermischt. Jenseits des schwarzen Flecks auf der Unterbrust der Rest ganz weiss. Schwanz mit Ausnahme zweier Federn der linken Seite, die normal braun, ganz weiss. Schnabel mattgelb, Füsse normal.

h) Coll. ♂ Saucerotte. 1852. Frankreich. „Perdrix des montagnes.“ Orig. Nr. 46.

Sehr ähnlich den 2 Colmarer Stücken: Kopf und Hals ringsum braungelb; ganzer Rumpf incl. Flügel und Schwanz dunkelschwarzbraun („maroon“), manche Federn mit weisslichen Schaftenden und weisslichen Federendchen. Aussenfahnen der Primären fahler; die „Hosen“ (Schenkelfedern) sind nahezu weiss. Schnabel und Füsse normal.

43. Coturnix dactylisonans.

C. a) Coll. St Firmin. Ob Albino? Normal, nur die (normal) hellen Parthien der Unterseite nahezu weiss, mit schwach gelblichem Anflug. Nach oben zu die weissen Schaftstriche deutlicher.

M. b) Weiss. Malh. a. a. O. S. 421.

44. Meleagris gallopavo.

St. (♀) ohne Etikette. (Ex captiv.) Hals und Kopf rostbraun (wie Perd. cinerea St. h). Diese braune Färbung ist einzelnen Federn auf dem Rücken, den Fahnen der Schwingen und Oberschwanzdeckfedern hie und da mitgetheilt. Schwanz: dunkelbraun mit helleren braunen Aussensäumen.

45. Numida ptilorhyncha, Licht.*

St. W. Schimper. Coll. 1842. Orig. Nr. 28. Abessynien. Einer der interessantesten Albinos der Sammlung; er bildet ein Pendant zu der am Ende unserer ersten „Farbenvarietäten“ aufgezählten Reihe* von Pic. major etc.

Das normale Gefieder ist wie mit dünn aufgetragener weisser Farbe überstrichen. Anormal ausserdem ist die Färbung der Primären, welche sämmtlich rein weiss, ferner der Seiten von Brust und Bauch, und des Unterbauchs endlich eines in die Quere gezogenen Flecken oberhalb der normalen (aber „übertünchten“) Brust — welche Stellen alle weiss sind. Während bei der regulären Num. ptüorhyncha die Fleckung auf den Primären und Secundären getropft zu nennen ist, sind bei dem vorliegenden Exemplar page 261 die weissen Tropfen zu Strichen ausgezogen, so dass in der Beziehung das Stück sich Num. mdeagris nähert.

Die Halsparthie ringsum, die normal von struppigen schwarzen Federn bedeckt sein sollte, ist blassgelblich (?) und nackt gewesen (da angemalt) nicht mit Sicherheit anzugeben!). Füsse blasser als regulär, die Schilderung gelb; Schnabel und nackte Theile des Kopfes scheinbar normal.

* Farbenvarietäten I. A. a. O. S. 85

46. Fulica atra.*

M. Zu Malherbe's Zeiten war ein albinotisches Exemplar im Museum, (a. a. O. S. 425.)

47. Scolopax rusticula.

C. a) 4. November 1862. Baden.

Isabellfarben (wie Göttingen. Nr. 35 Färb. Var. II.). Oben dunkler, normales Gefieder stark angedeutet; alles ist mattbräunlich überflogen. Schnabel ganz hellgelb. Füsse gelb.

M. b) Zu Malherbe's Zeiten befand sich ein rein weisses Exemplar im Museum, (a. a. O. S. 424.)

48. Gallinago scolopacina.

C. a) Coll. St. Firmin. (Rhône oder Saône.) Unten sehr matt, die Flecken duff. Oben ist das normale Gefieder angedeutet. Schwingen weiss, Schwanz da weiss, wo normal braune Stellen.

M. b) Zu Malherbe's Zeiten befanden sich 2 albinotische Exemplare im Museum, (a. a. O. S. 424.)

49. Anas bouchas.

C. a. b) Gemar (Entenfang). ♂ und ♀. December 1879. Beide Exemplare sind zusammen gefangen. In den plastischen Verhältnissen im grossen Ganzen mit der typischen Wildente übereinstimmend, zeichnen sie sich durch etwas stärkeren und längeren Körper aus. Auf dem Kopt ist das ♂ stellenweise blaustahl schillernd; beim ♀ ist dieselbe Farbenanordnung in matterer Tinte und weniger ausgebreitet vertreten. Das ♂ ist unten etwas gelblich gewellt, der Rücken schwarz (beim ♀ letzterer grauschwarz) bis an den Schwanz. An den Weichen sind einzelne schwärzliche Federschäfte. Alles übrige weiss.

50. Cairina mosehata.*

St. a) 1850. Ex capt. Strassburg. Kopf, Hals, Brust, Rücken mit weissen Federn untermischt. Spiegel weiss.

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b) 1860. Bastard von C. moschata und An. boschas. (Ex capt.) Strassburg. Bedeutend kleiner als moschata typ. Kinn und ein schmaler Federsaum, der sich von dort in der Richtung der Mundspalte hinzieht, ein Streif, der sich durch's Auge zieht, einzelne Federn auf dem Kopf, dem Oberrücken und viele auf der Brust — weiss. Spiegel: stahlblau. Ganzes übriges Gefieder: oben: stahlgrün auf braunem Grunde, unten: braun, auf der Oberbrust ganz schwach in's Violette spielend.

Für unsere Verzeichnisse neu sind in dem vorliegenden Beitrage Albinos von folgenden Arten beschrieben: Corv. albicollis, Ot. brachyotus, Lan. collurio, Rut. phoenicurus, Lusc. minor, Prot, rubetra, Anth. arboreus, pratensis, Emb. schoeniclus, Fr. montifringilla, Lig. chloris, Num. ptilorhyncha, Fulic. atra, Coir, moschata.

Unter den angeführten 134 Stücken von 50 Arten sind besonders beachtenswerth die Dunenjungen von St. flammea (vergi, unsere Farb.-Var. II, S. 121 — 123), ferner die Exemplare von Sylv. hortensis (vergi. Farb.-Var. I, S. 85. Notiz 3), Pass, domesticus juv. (vergi, ebenda Notiz 1. Farb.-Var. II, S. 133 Nr. 34), Phos, col-chicus, bei welch letzterem oben im Text das Nähere nachzulesen. — Strassburg i. E., April 1889.