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The Pamphlet Collection of Sir Robert Stout: Volume 22

[introduction / Einführung]

Die nachfolgenden Notizen, unsere dritte* Materialsammlung zum Studium des Albinismus und verwandter Erscheinungen, wurden theils im städtischen Museo zu Strassburg i. E., theils in der Sammlung des Museum Unterlinden in Colmar, theils endlich in der städtischen Sammlung zu Metz und der kleinen Collection des Petit-Séminaire zu Montigny-les-Metz auf Touren im Juli 1888 zusammengetragen.

Für freundliche Unterstützung bei der Herbeischaffung der Objecte, sowie für anderweitig liebenswürdiges Entgegenkommen

* I. Aus den Museen in Hannover, Hamburg und Kopenhagen. In Cab. Journ. f. Ornith. 1887 S. 79 ff. 11. Aus den Museen in Bremen, Göttingen und Kiel. Ebd. 1889 S. 120-136.

page 246 sind wir den Herren Director Dr. Döderlein in Strassburg, Dr. Faudel in Colmar und Abbé Friren in Montigny zu Danke verpflichtet. —

In der Aufzählung bedeutet „M“ Metzer, „St“ Strassburger, „C“ Colmarer Sammlung; nur wenige andere Fälle sind ausserdem angeführt. Denjenigen Arten, welche bislang in unsern Albinobeiträgen noch nicht genannt sind, ist in dieser Liste ein Stern (*) beigefügt. —

Ueber die Farbenaberrationen des Metzer Museums legte Malherbe einige Notizen nieder in der „Statistique du département de la Moselle“ (publiée sous la direction de M. le conte L. E. de Chastellux; par décision de M. le conte Malher. Tom. I. Zoologie, par M. Alf. Malherbe. Metz 1854), woselbst er auch dann und wann Exemplare seiner Privat-Sammlung erwähnt. Ueber den Verbleib dieser letzteren konnten wir nichts Näheres in Erfahrung bringen. Auf die Malherbe'schen Notizen ist in der nachfolgenden Bearbeitung hingewiesen. Leider giebt Malherbe keinerlei nähere Notizen noch Beschreibungen der von ihm erwähnten Exemplare; viele von ihnen waren im Metzer Museum nicht mehr aufzufinden, so dass für ihre ehemalige Existenz nunmehr nur die Autorität des grossen Malherbe gilt; sie sind wahrscheinlich mit anderen Theilen der Malherbe-Collection nach Paris gewandert. —

In der Sammlung zu Metz konnten nur sehr flüchtige Aufzeichnungen gemacht werden, da ein Herausnehmen der fraglichen Stücke an dem Tage, als wir dort waren, sich nicht machen Hess. Die ornithologische Abtheilung der naturhistorischen Sammlung dort ist in einem sehr traurigen Zustande. Die Etiketten tragen alle verblichene, meist nur französische Bezeichnungen, fast stets ohne Habitat! Seit Malherbe's Zeiten († 1865) ist nichts für die Sammlung gethan. Malherbe hat seinerzeit grosse Suiten gesammelt, namentlich Spechte, von denen er bekanntlich eine Menge neu beschrieb.* Die Typen seiner Arten finden sich zum grössten Theile in Metz, ohne als solche besonders bezeichnet zu sein.** Auch sein grosses Werk (von dem beiläufig auch das naturhistorische Museum in

* In : Hém. de la Soc. Roy. de Liège 1846. Travaux de la Soe. d'Hist. nat. de Metz 1848—60. Rev. zool. 1845, 49, 50, 52, 54. Mém. de l'Acad. nat. de Metz 1849 etc.

** Prof. W. Blasius verhiess in seiner einen Arbeit über Ale. impennis (III. Jahr.-Ber. Ver. Naturf. Braunschweig 1881—83 S. 106—7 Anm.) ein Verzeichniss dieser zu geben.

page 247 Strassburg ein Exemplar besitzt) „Monographie des Picidés“ (Vol. I—IV. 1861 — 1862. Mit 700 Bildern auf 121 Tafeln) ist in der übrigens an naturhistorischen, speciell zoologischen Werken nicht sehr reichen Bibliothek der Stadt vertreten.

Im Gegensatz zum Metzer hat das Strassburger ornitho-logische Museum seit Dr. Döderlein's Zeit einen besonderen Aufschwung erlebt.* Ausgezeichnet ausgestopft, stehen die Vögel leider in den engen Räumlichkeiten ein wenig gedrängt, doch ist durch den in Aussicht stehenden Neubau in dieser Beziehung baldige Aenderung zu erwarten. Bei jeder Familie sind Verbreitungskarten aufgestellt, welche Herr Dr. Döderlein ebenso wie die durchwegs eingeführten lateinischen und deutschen Etiketten durch den Institutsdiener mit einer einfachen Druckmaschine drucken lässt. Von besonders reich vertretenen Gruppen führen wir die Paradiesvögel an. Aus Abessinien, von Wilhelm Schimper in den Jahren 1849—52 gesammelt, sind reiche Serien vorhanden; ebenso schöne Sammlungen aus Gabûn, vom Senegal, aus Spanien und Algier, von Chile, Gnatemala, Californien u. s. w. Prachtvolle Suiten von Aq. repax, Nisactus fasciatus, Gyp. bcirbatus (9 Stück) Bubo (13 sp. darunter B. nigrescens) finden sich unter den 10 000 Exemplaren der Sammlung.

Das ‚Museum Unterlinden‘ in Colmar, das wir am 29. Juli 1888 besuchten, zeichnet sich durch gut ausgestopfte Exemplare aus. Besonders die Vögel des Elsass sind reich vertreten; das Bemerkenswertheste in dieser Hinsicht ist durch G. Schneider in Basel unlängst mitgetheilt.** Eine interessante Suite Wasservögel sam melte ein Herr Firm in an den Ufern der Rhône und Saône, theilweise Arten, welche jetzt nur noch sehr selten dort erleg werden. Ein schöner Stringops habroptilus, ein ebensolcher Nestor produetus ziert die Sammlung exotischer Vögel. — Eine kleine Eiersammlung stammt aus älterer Zeit, —

Das kleine Naturaliencabinet in Montigny-les-Metz welches zum „Petit-Séminaire“ einer Klosterschule gehört, bietet für den Ornithologen wenig. Die Exoten, Geschenke der Jesuiten

* In der Festschrift für die 58. Versamml. der Naturforscher 1885 gab Döderlein einen Ueberblick Uber die Entwickelung des Museums (4°. S. 59—68). Fernere Mittheilungen aus seiner Feder finden sich in der kleinen Schrift „Naturhistorisches Museum der Stadl Strasshurg. Bericht über die Zool. Abtb. des Museums für die Jahre 1886—89.“ Vögel S. 11 fl.

** Ornis. III. 1887. S. 509—558.

page 248 sind alle ohne Heimathsangabe. Auch die einheimischen haben meist keine Etiketten. Aus dortiger Gegend ist eine Scops giu aufstellt; ein Pullus von Strix flammea, ebenso wie ein solcher der Metzer Collection, ist weiss, bis auf die Schleiergegend, in deren Mitte — um die Augen — sowie an deren Peripherie bräunliches Gelb vorherrscht.*) Drei alte Exemplare sind unten weiss; auch in der Metzer Sammlung befinden sich zwei derartig gefärbte Stücke. —