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The Pamphlet Collection of Sir Robert Stout: Volume 22

18. Turdus torquatus

18. Turdus torquatus.

C. a) ♀ Die erste äussere Schwanzfeder, einige Federchen auf dem Rücken, einige Federn vor dem Auge und auf dem Kopf und den Kopfseiten weiss, sonst normal.

b) Orig. Nr. 188. Kopf weiss bis auf einige wenige schwarze Federn. Unten gross weiss getropft, ebenso auf dem Unterrücken; die 2 mittleren Schwanzfedern weiss.

c) Orig. Nr. 187. Bauch, Hals ringsum, die 1., 2. und eine halbe Schwanzfeder, nur rechts, weiss. Unterrücken, Kopf verwaschen weisslich.

St. d) S (ad.) Auf dem Oberkopf ein weisses Federchen, auf dem Hinterkopf und dem Nacken zusammen etwa ein Dutzend weisse Federchen. Sonst normal. — Das Stück stand in einem Schranke, der vom 12. bis 27. September 1871 durch Granaten beschossen ist. Daher Schnabel defect durch Granate.

e) Coli. v. Hinüber. Nicht ganz alt.

In der Richtung der Augenspalte des rechten und im hinteren Winkel des linken Auges dort 4, 5, hier eine kleine weisse Feder. Sonst normal.

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f) 17. October 1852. (Strassburg.) (ad.) Der ganze Kopf mit Ausnahme von Kinn und Kehle und dem Oberkopf (die normal schwarz) mit zahlreichen weissen Federchen untermischt.

g) October 1862. ♂ (Kroener. Strassburg.) Auf dem Oberkopf zwischen den beiden Augen auf dem Kinn einzelne weisse Federchen. Analgegend und Tarsus weiss. Anstatt der ‚Torques‘ ein Gemisch weisser und schwarzer Flecken.

Obs. Eine schöne Suite Ringdrosseln ausserdem (13 Stück) vom ersten Nestkleid bis zum ältesten Männchen hin zeigen alle mehr weniger weissliche Säume an den Flügeln und Flügeldeckledern. Ist das die Norm? Auch auf der ganzen Unterseite finden sich von den jüngeren Individuen zu den älteren abnehmend weisse Federränder. Dieselbe Frage! — Als Habitat ist Schweiz, Elsass und Schwarzwald angegeben. — Schon längst war uns aufgefallen, dass zu allen Jahreszeiten selbst ganz alte Ringdrosseln mit. ziemlich breiten weissen Federrändern und eigenartig gescheckt aussehender Unterseite vorkommen, worüber wir im Herbst 1883 in Halle mit dem vortrefflichen Kenner Herrn Wilh. Schlüter uns unterhielten.* Wir besitzen in unserer Sammlung ein höchst wahrscheinlich vom Gebirge stammendes, auf dem Dohnenstrich bei Hannover erbeutetes derartiges Exemplar. Mittlerweile ist die uns beunruhigende Frage durch einen ausgezeichneten norwegischen Ornithologen, welcher seit Jahren sich in Nordamerika niedergelassen hat, Herrn Leonhard Stejneger, wissenschaftlich behandelt und unsere Vermuthungen, dass es sich um eine zweite constante Form handelt, die nie die breiten Ränder verliert, vollauf bestätigt. Da schon Vater Brehm im Handbuch (1831, S. 377) diese Ringdrosselform abgetrennt hatte, hat Stejneger dessen Namen für die Ge-birgsform T. alpestm beibehalten (Proc. Un. Stat. Nat. Mus. Washington 1886, S. 365 ff.). Sein Verfahren ist in Europa gutgeheissen durch von Tschusi-Schmidhoffen (Schwalbe XII. 1888, S. 78 f.) und durch Seebohm (Ibis 1888, S. 309 ff.).

In diesem Falle ist unbedingt die trinäre Nomenclatur anzuwenden und die Gebirgsform Merula torquata alpestris (C. L. Br.) zu benennen; die Methode, solche Formen als ‚Varietas‘ in Verzeichnissen etc. einzuführen, halten wir für entschieden verwerflich, page 254 weil dadurch der Begriff Varietät, selbst wenn ihm das Epitheton ‚constant‘ vorgesetzt wird, verschoben wird. —

Sehr interessant würde es sein, zu erkunden, ob die auf dem Teutoburger-Wald, also in einer Höhe von nur ca. 420 Metern, im Sommer angetroffene und wohl mit Gewissheit brütende Ringdrossel der Alpestris-Form zugehört. Unser verehrter Freund Schacht in Feldrom bei Horn in Lippe wäre wohl am ersten in der Lage, diese Frage zu lösen, wozu wir gerne anregen möchten. —

* Es bedarf wohl nicht der Erwähnung, dass wir die Frage, Ist das die Norm' niederschrieben, bevor wir den Stejneger'schen Aufsatz gelesen! —

Lev.