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The Pamphlet Collection of Sir Robert Stout: Volume 50

University of New Zealand. — German. — Paper a

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University of New Zealand.

German.

Paper a.

Translate into English:—

(a) Als unerfahrner knabe kam ich her,
In einem Augenblick, da feft auf feft,
Ferrara zu dem Mittelpunkt der Ehre
Zu machen fchien. O! welcher Anblick war's!
Den weiten Platz, auf dem in ihrem Glanze
Gewandte Tapferkeit fich zeigen follte,
Umfchloβ ein Kreis wie ihn die Gonne nicht
Go bald zum zweitenmal befcheinen wird.
Es faβen hier gedrängt die fchöften Frauen,
Gedrängt die erften Männer unfrer zeit.
Erftaunt durchlief der Blick die edle Menge;
Man rief: Gie alle hat das Baterland,
Das Eine, fchmale, meerumgeben Land,
hierher gefchickt. Zufammen bilden fie
Das herrlichfte Gericht, das über Ehre,
Berdienft und Tugend ie entfchieden hat.

Goethe: Tasso.

When did Goethe begin to write his 'Tasso'? and at what time did he change the original prose form into verse?

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(b) Meine Collegia befuchte ich anfangs emfig und trenlich; die Philosophie wollte mich Jedoch keineswegs aufklären. * * * hierzu kamen noch die Jeremiaden, mit denen aus Gellert in feinem Practicum von der Poefie abzumahnen pflegte. Er wünfchte nur profaifche Auffätze und beurtheilte auch diefe immer zuerft. Die Werfe behandelte er nur als eine traurige zugabe; unad was das Schlimmste war, felbft meine Profa fand wenig Gnade vor feinen Augen: denn ich pflegte, nach meiner alten Weife, immer einen Kleinen Roman zum Grunde zu legen, den ich in Briefen auszuführen liebte. Die Gegenftände waren leidenfchaftlich, der Stil ging über die gemöhnliche Profa hinaus, und der Inhalt mochter freilich nicht fehr für eine tiefe Menfchenkenntniβ des Berfaffers zeugen.

Goethe: Aus meinem Zeben.

For which of his works did Goethe use the epistolary form?

(c) Wallenftein. Die Treue, fag'ich Euch,
Ist jedem Menfchen, wie der nächfte Blutsfreund,
Als ihrem Rächer fühlt er fich geboren.
Der Gecten Feindfchaft, der Parteien Wuth,
Der alte Neid, die Eiferfucht macht Friede,
Was noch fo wüthend ringt, fich zu zerstören,
Berträgt, vergleicht fich, den gemeinen Feind
Der Menfchlichkeit, das wilde Thier zu jagen,
Das mordend einbricht in die fichre hürde,
Worin der Menfch geborgen wohnt—denn ganz
Kann ihn die eigne Klugheit nicht befchirmen.
Nur an die Stirne feβt' ihm die Natur
Das Licht der Augen, fromme Treue foll
Den bloβgegebnen Rücken ihm befchüβen.
Gräfin. Denk' von dir felbft nicht fchlimmer, als der Feind,
Der zu der that die hände freudig bietet.
page 3 Go zärtlich dachte jener Karl auch nicht,
Der Dehm und ahuherr diefes Kaiferhaufes,
Der uahm den Bourbon auf mit offnen Armen,
Denn nur von Nuβen wird die Welt regiert.

Schiller: Wallenftein.

Explain the historical allusion in the above speech of the Countess Terzky.

(d) Ehe wir ihn (Philipp II.) handeln fehen, müffen wir einen flüchtigen Blick in feine Geele thun, und hier einen Schlüffel zu feinem politifchen zeben auffuchen. Freude und wohlwollen fehlten in diefem Gemüthe. Jene verfagten ihm fein Blut und feine frühen finftern Kinderjahre; diefes konnten Menfchen ihm nicht geben, denen das füβefte und mächtigfte Band an die Gefellfchaft mangelte. Zwei Begriffe, fein Ich, und was über diefem Ich war, füllten feinen dürftigen Geift aus. Egoismus und Religion find der Inhalt und die Ueberfchrift feines ganzen Zebens. Er war König und Chrift, und war beides fchlecht, weil er beides vereinigen wollte; Menfch für Menfchen war er niemal, weil er von feinem Gelbft nur aufwärts, nie abwärts ftieg. Gein Glaube war graufam und finfter, denn feine Gottheit war ein fchredliches Wefen. Er hatte nichts mehr von ihr zu empfangen, aber zu fürchten. Dem geringen Mann erfcheint fie als Tröfterin, als Erretterin; ihm war fie ein aufgeftelltes Angftbild, eine fchmerzhafte, demüthigende Schranke feiner menfchlichen Allmacht. Geine Ehrfurcht gegen fie war um fo tiefer und inniger, je weniger fie fich auf andere Wefen vertheilte. Er zitterte knechtifch vor Gott, weil Gott das Einzige war, wovor er zu zittern hatter. Karl der Fünfte eiferte für die Religion, weil die Religion für ihn arbeitete; Philipp that es, weil er wirklich an fie glaubte. Der kaifer war Barbar aus Berechnung, fein Gohn aus Empfindung. Der Erfte war ein ftarker und aufgeklärter Geift, aber vielleicht ein defto fchlimmerer

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Menfch; der Zweite war ein befchränkter und fchwacher kopf, aber er war gerechter.

Schiller: abfall der Niederlande.

When did Schiller write his „Gefchichte des Abfalls der Niederlande”? Which of his previous compositions led him to the study of that period?